Bildbeschreibung «Ein paar kleine Nips!»
Lange bevor Frida Kahlo wurde
Diego RiveraAls dritte Frau war ihr klar gewesen, dass er keiner seiner Frauen treu bleiben konnte. Vielleicht hatte sie zuerst Illusionen, dass sich ihr Geliebter neben ihr ändern würde, aber sie verschwanden schnell. Sie musste sich mit den zahlreichen Verraten ihres Mannes abfinden, der sich damit rechtfertigte, dass er nur durch dick und dünn ihr ergeben blieb. Ergeben, aber nicht treu. Der letzte Strohhalm, der für Frida zu einem unerträglich schmerzhaften Schlag wurde, war Diego's Romanze mit ihrer jüngsten, geliebtesten Schwester Cristina, die ungefähr ein Jahr dauerte.
Keine Leinwand würde ausreichen, um den Schmerz des Verrats zweier enger Menschen vollständig darzustellen. Deshalb griff Frida auf Metaphern und Projektionen zurück. Ein Tageszeitungsbericht über den Mord an einer untreuen Frau durch einen eifersüchtigen Liebhaber inspirierte sie, das Bild zu schaffen. Er stach sie immer wieder und auf dem Platz behauptete der Mörder: "Aber ich gebe ihr nur ein paar kleine Nips!" und vorgetäuschte Ratlosigkeit. Diese zynische Phrase wurde zum Titel des Gemäldes, das auf ein weißes Band geschrieben wurde, das von weißen und schwarzen Tauben gehalten wurde. Vögel scheinen die hellen und dunklen Seiten der Liebe zu symbolisieren.
Auf einer vorläufigen Skizze für diese Arbeit enthielt das Band ein Zitat aus einem damals beliebten Lied:
"Mein Schatz liebt mich nicht mehr". Weiterer Text lautet:
"... weil sie sich einem anderen Bösewicht hingegeben hat, aber heute habe ich sie in die Hände bekommen, ihre Zeit ist gekommen."
Frida hat es geschafft, das zu machen
Ein paar kleine Nips besonders realistisch und gruselig malen, besonders mit dem blutbefleckten rahmen. Und als die Arbeit abgeschlossen war, fügte die Künstlerin noch einen letzten Schliff hinzu - sie durchbohrte den Rahmen mehrmals mit einem Messer.
Das Gemälde wurde erstmals 1938 auf der Einzelausstellung von Frida Kahlo in New York der Öffentlichkeit vorgestellt. Es trug den Titel Passionately in Love.
Geschrieben von Yevgheniia Sidelnikova