Gerhard Richter. Reflexionen über den Birkenau-Zyklus

Ausstellung 16 März − 3 Oktober 2021
Der Museumsverband Berliner Landesmuseen und die Alte Nationalgalerie veranstalten eine Ausstellung „Gerhard Richter. Reflexionen über den Birkenau-Zyklus ".

Besucher sehen großformatige abstrakte Gemälde eines der einflussreichsten lebenden Künstler, Gerhard Richter.

Die Gemäldeserie Birkenau ist das Ergebnis der langen und tiefen Beschäftigung des Künstlers mit dem Holocaust. Gerhard Richter war sehr besorgt darüber, ob und wie der beispiellose Völkermord auf Leinwand dargestellt werden könnte. Die Fotos, die von einem der Insassen heimlich aufgenommen wurden, zeigten unter anderem die Leichen der in den Gaskammern getöteten Lagerinsassen sowie nackte Frauen auf dem Weg zur Gaskammer. Bei der Erstellung von Gemälden übertrug Gerhard Richter zunächst Fotografien auf Leinwände, um daraus figurative Bilder zu erstellen, die er dann nach und nach übermalte. Der Meister verwendete eine Maltechnik, die er seit vielen Jahren verwendet hatte: Zuerst trug er Farbe mit einem Pinsel auf und schmierte sie dann mit einem Rakel oder kratzte sie erneut. Dieser Vorgang wurde mehrmals wiederholt. Mit jeder weiteren Farbschicht verblasste die gemalte Fotovorlage immer mehr, bis sie schließlich nicht mehr sichtbar war. Gerhard Richter schafft angesichts des Grauens und des undenkbaren Verbrechens gegen die Menschlichkeit ein Abstraktionswerk, das dazu führt, dass es sich weigert, es direkt darzustellen. Durch diesen Prozess fand Gerhard Richter einen Weg, auf Dokumentationsmaterial zuzugreifen, ohne es direkt zu zeigen. Seine abstrakte Malerei bietet Formen und Klänge von Farben und schafft vor allem mit zahlreichen schwarzen und grauen Oberflächen eine melancholische, grüblerische Stimmung.

Basierend auf Materialien der Website Museumsverein Landesmuseen Berlin.